Rekursionen

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Eine weitere Form der Schleife, also des wiederholten Aufrufs eines Programmteils, kann dadurch erfolgen, dass eine Prozedur sich selbst aufruft und somit eine Wiederholung erwirkt.

Wenn Sie eine Rekursion einsetzen, erzeugen Sie eine Endlosschleife (siehe Laufzeitfehler 28: Nicht genügend Stapelspeicher) und müssen daher eine sehr klare Abbruchbedingung schaffen oder nur in einem klar definierten Fall den erneuten Aufruf bewirken.

Gezielte Rekursion

Bei der gezielten Rekursion setzen Sie die Wiederholung einer gesamten Prozedur bewusst und gewollt ein, um dadurch das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

Beispiel

Im folgenden Beispiel sollen mehrere aufeinander folgende Leerzeichen auf ein einziges reduziert werden. Würde man das Ersetzen von doppelten Leerzeichen nur einmal durchführen, würden zum Beispiel von drei aufeinander folgenden Leerzeichen immer noch zwei Leerzeichen übrig bleiben (die Replace-Funktion ersetzt die ersten beiden mit einem einzelnen Leerzeichen, kehrt jedoch nicht nochmal zurück und erkennt, dass dadurch immer noch zwei Leerzeichen hintereinander stehen).

In der Funktion 'SingularizeSpaces' wird also zuerst das Ersetzen von doppelten Leerzeichen durchgeführt. Danach wird geprüft, ob immer noch doppelte Leerzeichen vorhanden sind. Ist dies der Fall, ruft die Funktion sich selbst mit dem schon einmal vorbereiteten Text auf. Am Schluss wird der Text als Rückgabewert der Funktion zurückgegeben.

Public Function SingularizeSpaces(ByVal strText As String)
   
   strText = Replace(strText, "  ", " ")
   If InStr(strText, "  ") > 0 Then
       strText = SingularizeSpaces(strText)
   End If
   SingularizeSpaces = strText
End Function

Ungeplante Rekursion

In bestimmten Situationen können Rekursionen ohne Ihren Einfluss und somit ungeplant auftreten. Da diese zu Überläufen führen, gilt es, eigene Abbruchkriterien einzubeziehen.

Beispiel

Sie arbeiten an einem Dialog, bei dem zwei Listenfelder miteinander syncronisiert werden sollen. Wenn der Anwender in einem Listenfeld eine Auswahl trifft, soll diese auf das andere Listenfeld übertragen werden und umgekehrt.

Die ungeplante Rekursion entsteht dadurch, dass die programmatische Auswahl eines Eintrages in einem Listenfeld in diesem ebenfalls das Ereignis auslöst, welches eine Änderung der Auswahl bedeutet.

Ein Lösungsansatz könnte wie folgt aussehen:

  • Eine gemeinsame Prozedur wählt in jedem Listenfeld den gewünschten Eintrag aus
Private Sub SelectEntry(ByVal strValue As String)

    ' ...
End Sub
  • Im 'Change'-Ereignis der gewünschten Listenfelder wird diese Prozedur mit dem aktuellen Wert aufgerufen
Private Sub lbxListbox01_Change()
    
    SelectEntry lbxListbox01.Value
End Sub

Private Sub lbxListbox02_Change()
    
    SelectEntry lbxListbox02.Value
End Sub

' ...
  • In der gemeinsamen Prozedur verhindert eine statische Variable das wiederholte Ausführen der Prozedur, während sie das erste Mal ausgeführt wird
Private Sub SelectEntry(ByVal strValue As String)
    Static blnBusy As Boolean
    
    If blnBusy = True Then Exit Sub
    blnBusy = True
    ' ...
    blnBusy = False
End Sub

Da der Wert einer statischen Variable für jeden Durchlauf der Prozedur erhalten bleibt (in diesem Falle solange der Dialog existiert), kann mit deren Hilfe verhindert werden, dass die Prozedur mehr als einmal durchlaufen wird, sobald der erste Durchlauf gestartet wurde. Siehe auch Statische prozedurale Variable.